20.05.2014
Dr. Ruth Pfau ist am 14. Mai 2014 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg geehrt worden.
Damit würdigte die Theologische Fakultät ihr herausragendes soziales Engagement nicht nur für den Glauben, sondern besonders für die an Krankheiten der Armut leidenden Menschen, unabhängig derer religiöser Überzeugungen.
Professor Dr. Klaus Baumann, Dekan der Theologischen Fakultät, sieht in Dr. Ruth Pfau eine würdige Ehrendoktorin seiner Universität:
„Aus der Liebe Christi heraus Not zu sehen und nachhaltig zu handeln gibt ohne Worte Zeugnis von der Liebe Gottes zu den Menschen – ohne damit jemanden religiös bedrängen zu wollen.“
Bei der Feier ihrer Ehrenpromotion betonte die 84-jährige Ordensfrau, sich weiterhin um die Menschen zu kümmern, die an Lepra oder deren Spätfolgen leiden. Mit bewegenden Beispielen von Einzelschicksalen in der Lepra-Arbeit und aus der Arbeit für Menschen mit Behinderungen nahm sie die gebannt lauschenden Zuhörer mit nach Pakistan und Afghanistan.
Dann brachte Dr. med. Dr. h.c. Ruth Pfau den Festsaal in ihrer einzigartigen Art zum Lachen:
„Ich weiß nicht, wie ich zu der Ehre komme. Aber dies auszuschlagen, als der Anruf kam, dazu war ich auch nicht in der Stimmung. Mein Vater hätte sich wirklich gefreut. Und ich natürlich auch.“
Zuvor hatte Prof. Dr. Michael Albus in seiner sehr persönlichen Laudatio aus der langjährigen Freundschaft mit Ruth Pfau erzählt:
„Für mich hast Du Dir diesen Titel schon vielfach und früher in Deinem Leben erworben, indem Du den Glauben tausendfach gelebt hast. Du redest nicht nur darüber. Du springst selber, wieder und wieder. Mit der Zuversicht, in der Regel geht alles gut aus.“
Dekan Prof. Dr. Baumann bedankte sich abschließend auf besondere Weise: „Danke dafür, dass Sie da sind. Sie geben dem Glauben ein einzigartiges, liebevolles Gesicht.“
Seit 54 Jahren lebt und arbeitet Ruth Pfau in Pakistan und ist im ganzen Land überaus bekannt – als katholische Ordensfrau in der Islamischen Republik Pakistan ist dies nicht selbstverständlich. Als Koordinatorin des Lepra-Kontrollprogramms bekleidete sie sogar den Rang einer Staatssekretärin.
Für ihre Arbeit ist sie oft ausgezeichnet worden, beispielsweise mit dem Marion-Dönhoff-Preis, dem Fernsehpreis Bambi oder in diesem Jahr mit dem Klaus-Hemmerle-Preis der deutschen Fokolar-Bewegung.
Seit 1961 unterstützt die DAHW die Arbeit von Dr. Ruth Pfau mit insgesamt fast 40 Millionen Euro. Für die langfristige und nachhaltige Absicherung ihrer Arbeit hatte die DAHW 1996 die Ruth-Pfau-Stiftung gegründet.
Fotos: Franz Ehret
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Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
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