12.09.2013
Die Lepra-Ärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau wird am 2. Mai 2014 mit dem Klaus-Hemmerle-Preis ausgezeichnet.
Die Ruth-Pfau-Stiftung und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. begrüßen die Preisverleihung durch die Fokolar-Bewegung.
Seit mehr als 50 Jahren unterstützt die DAHW die Arbeit von Ruth Pfau in Pakistan, wo sie mit ihrer Organisation Marie Adelaide Leprosy Center (MALC) die Lepra unter Kontrolle bringen konnte.
In der Begründung für die Auszeichnung bezieht sich die Fokolar-Bewegung auf die Arbeit von Dr. Ruth Pfau als „Brückenbauerin und Einheitsstifterin“ durch ihre langjährige Arbeit in Pakistan.
Den Erfolg dieser Arbeit bezeichnet die Jury als „stilles, indirektes Glaubenszeugnis ihres Lebenswerkes“ und vergleicht die gebürtige Leipzigerin mit Mutter Teresa.
„Dies ist eine besondere Auszeichnung für Dr. Pfau“, betont der Vorstand der Ruth-Pfau-Stiftung und stellvertretende Geschäftsführer der DAHW, Harald Meyer-Porzky: „Gerade die Ziele der Fokolar-Bewegung als Brücke zwischen den verschiedenen geistlichen und weltlichen Bereichen der Gesellschaft decken sich mit denen von Ruth Pfau.“
Sie habe sich zudem als Frau im männerdominierten Pakistan immer auch als Brückenbauerin zwischen den Geschlechtern verstanden, so der langjährige Wegbegleiter von Ruth Pfau weiter.
Seit 1960 lebt und arbeitet Dr. Ruth Pfau in Pakistan.
Für den Kampf gegen Lepra hat sie in Karachi die Organisation „Marie Adelaide Leprosy Centre“ (MALC) gegründet. In den ersten 30 Jahren dieser Arbeit ist es MALC gelungen, die Zahl der Lepra-Patienten in Pakistan von über 100.000 (1960) auf 10.000 (1991) zu verringern.
Heute erkranken dort „nur“ noch 500 Menschen pro Jahr an Lepra.
Ruth Pfau und das Team des MALC kümmern sich um die neuen Fälle und um tausende dauerhaft hilfsbedürftiger „ehemaliger“ Leprakranker und ihre Familien. Sie sorgen dafür, dass die Gesellschaft Leprakranke oder durch Lepra behinderte Menschen und weitere Opfer armutsbedingter Krankheiten nicht ausstößt, sondern aufnimmt.
Sie kämpfen dafür, dass Menschen eine Zukunft bekommen.
Seit 1961 unterstützt die DAHW diese Arbeit mit insgesamt mehr als 35 Millionen Euro.
Mit der Ruth-Pfau-Stiftung haben Ruth Pfau selbst und die DAHW eine Möglichkeit geschaffen, diese Arbeit auch für die Zukunft zu sichern.
Solange es Neuinfektionen gibt, muss die flächendeckende Leprakontrolle aufrechterhalten werden, betont die Lepra-Ärztin seit vielen Jahren.
Der Klaus-Hemmerle-Preis wird Dr. Ruth Pfau am 2. Mai 2014 im Dom zu Aachen überreicht, 20 Jahre nach dem Tod des Aachener Bischofs Hemmerle (1929-1994).
Die Laudatio wird Hon.-Prof. Dr. Michael Albus halten, ehemaliger Schüler von Bischof Hemmerle und Autor mehrerer Bücher über Dr. Ruth Pfau.
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Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
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