23.11.2012
Am 22. November 2012 wurde Dr. Ruth Pfau mit dem Fernsehpreis „Bambi“ in der Kategorie „Stille Helden“ ausgezeichnet.
In der TV-Gala der ARD aus Düsseldorf erhielt sie anhaltenden Applaus und stehende Ovationen von den meist prominenten Gästen des von der Hubert Burda Media gestifteten Medien- und Fernsehpreises.
„Gott macht keine Ausschussware“, sagte Ruth Pfau in dem Film, mit dem die ARD sie und ihr Wirken vorstellte. Dies sei ihr Antrieb, immer für „ihre“ Lepra-Patienten da zu sein, betonte die Ärztin in ihrer Dankesrede.
„Ihre Welt ist nicht meine Welt“, sagte Pfau dann aber auch am Rednerpult, mit Blick auf Luxus und Glamour dieser dreistündigen Veranstaltung, die rund vier Millionen Euro gekostet hat: „Mit mir haben Sie 58% der Menschen Pakistans eingeladen, die heute Abend hungrig zu Bett gehen.“
Sie dankte der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, die ihre Arbeit in Pakistan ermöglicht hat.
DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm freute sich sehr über diese Würdigung: „Nicht von ungefähr finanzieren wir die Arbeit von Dr. Ruth Pfau bereits seit 50 Jahren und werden dies sowohl mit Spendengeldern der DAHW als auch – ergänzend – mit der von uns gegründeten Ruth-Pfau-Stiftung langfristig weiter sichern.“
Die Zeitung Mainpost berichtete aktuell und ausführlich über die Preisverleihung, die Millionen Zuschauer in Deutschland verfolgten. Sie wies dabei auf die speziellen Leistungen der Stiftung hin:
„Um das Lebenswerk von Ruth Pfau dauerhaft zu sichern, haben Freunde und Förderer 1996 innerhalb der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) die Ruth-Pfau-Stiftung gegründet. Ziel war und ist es, die Pakistan-Hilfe vom Spendenaufkommen unabhängiger zu machen.
Das Stiftungskapital beträgt aktuell 3,1 Millionen Euro. Rund 100 000 Euro werden jährlich ausgeschüttet. Dank der Integration in die DAHW fallen kaum Verwaltungskosten an, sagt Harald Meyer-Porzky, einer der drei Vorstände der Stiftung.“
Vorstand und Stiftungsrat der Ruth-Pfau-Stiftung gratulieren Dr. Pfau von Herzen zu dieser Ehrung.
Mit allen, die seit vielen Jahren ihre Arbeit und deren sowohl medizinisch als auch ethisch fundierten Zielsetzungen unterstützen, wissen wir uns vereint im Kampf um die Gesundheit und soziale Rehabilitation so vieler Menschen in Pakistan und vielen anderen Ländern, die vom „Aussatz“ betroffen sind.
„Aussatz“ meint den Ausschluss aus der konkreten sozialen Umgebung – wegen einer Lepra-Infektion und der daraus folgenden Entstellungen, wegen einer Tuberkulose-Erkrankung oder auch wegen jener mit solchen Erkrankungen zusammenwirkenden Immunschwächen, die auf HIV-Infektionen beruhen.
Für das nachhaltig zu sichernde Werk von Dr. Pfau in Pakistan sind wir indes vor allem auf Zustiftungen angewiesen. Wir freuen uns daher über alle, die die Stiftung und das Werk von Dr. Ruth Pfau zukunftsfähig unterstützen wollen!
Martin Gertler
Neues aus Pakistan und aus den Netzwerken in Deutschland...
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Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
Dokumentationen berichten über ihr Leben und Wirken - unsere DVD-Angebote.
Einige Filme können Sie auch direkt hier online abrufen.