25.09.2013
Die Mitarbeiter des Marie Adelaide Leprosy Centres (MALC) in Karachi sind sehr betroffen über den jüngsten Anschlag auf Christen in Peschawar.
Durch ihn hat ein Kollege aus der Sozialabteilung drei Angehörige verloren.
Seine drei Jahre alte Nichte war Gott sei Dank kurz nach dem Anschlag lebend gefunden worden. Er hatte sich sofort auf den Weg zum Flughafen gemacht, um bei seiner Familie sein zu können.
„Es ist berührend, wie hier alle zusammen halten“, schreiben die Kollegen aus Pakistan.
Sowohl Dr. Pfau wie auch Mr. Lobo, der Geschäftsführer des MALC, und weitere Mitarbeiter des MALC antworteten auf die Frage, ob Christen nun mehr gefährdet seien als andere Minderheiten, mit einem eindeutigen Nein.
Mr. Lobo bringt es so auf den Punkt: „Alle sind in diesem Land gefährdet – Minderheiten aber zweifach.“
Am meisten gefährdet seien die Ahmadis, so die Einschätzung von Dr. Pfau. Diese islamische Gemeinschaft, die sich als Reformbewegung des Islams versteht, stünde „auf der Abschussliste“.
Gefährdet seien auch die Shias; sie bilden eine weitere, religiöse muslimische Gruppe und machen etwa zehn Prozent der muslimischen Bevölkerung in Pakistan aus.
„Das MALC hat sich immer für alle Menschen eingesetzt, egal welcher Religion oder ethnischen Gruppe sie angehören. Der Mensch als solcher steht im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Davon werden uns auch Anschläge nicht abbringen können“, so Dr. Pfau weiter.
Neues aus Pakistan und aus den Netzwerken in Deutschland...
...können Sie hier im Überblick finden.
Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
Dokumentationen berichten über ihr Leben und Wirken - unsere DVD-Angebote.
Einige Filme können Sie auch direkt hier online abrufen.