04.02.2020
Am Welt-Lepra-Tag (WLT) 2020 kamen zahlreiche Besucher nach Würzburg zu einer Präsentation der dreiteiligen Videodokumentation über Dr. Ruth Pfau und zu einem intensiven Austausch.
Der Saal im Würzburger Programmkino Central auf dem Bürgerbräugelände reichte für die Filmvorführung der Ruth-Pfau-Trilogie nicht aus. So unerwartet stark war das Interesse an der Dokumentation über Dr. Ruth Pfau.
Bereits lange vor dem Einlass hatte sich das Foyer des Kinos gefüllt. Alle wollten den Film über das Leben und Wirken der Lepraärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau am 66.Welt-Lepra-Tag erleben.
Die Trilogie mit dem Titel „Wer keine Tränen in sich trägt… Leben und Wirken von Ruth Pfau“ fesselte 90 Minuten lang die Zuschauer*innen im restlos besetzten Saal des bekannten Kinos auf dem Bürgerbräugelände.
Prof. Dr. Martin Gertler, Filmemacher und ehrenamtliches Mitglied des Aufsichtsrats der Ruth-Pfau-Stiftung, hatte die Ärztin und Ordensfrau bereits in den 1980er Jahren an ihren Wirkungsorten in Pakistan mit seinem Kamerateam begleitet und sie danach immer wieder interviewt.
Aus dem Besuch, den Interviews und den Bereitstellungen von anderen Filmemachern entstand die beeindruckende Trilogie.
Das filmische Porträt stellt das Leben und Wirken der gebürtigen Leipzigerin in den Mittelpunkt: von den Anfängen 1960 im pakistanischen Karachi über ihr lebenslanges gesellschaftliches Engagement, ihre hingebungsvolle Arbeit als Lepraärztin für die Ärmsten der Armen bis hin zu ihrem tiefen Glauben. An ihm hielt sie fest, trotz mancher Zweifel, angesichts des täglichen Leidens und der Ungerechtigkeiten, mit denen sie konfrontiert war, bis zu ihrem Tod im Jahre 2017.
Das Leben und die gelebte Hingabe von Dr. Ruth Pfau waren es, welche die Abiturientin Anna Rösch aus dem Landkreis Haßfurt dazu bewegten, der Ärztin eine Seminararbeit zu widmen.
Während der auf die Filmpräsentation folgende Gesprächsrunde mit den Anwesenden im Kino erzählte sie von ihrer Faszination für die Ordensfrau und Medizinerin und über ihre bewegenden Einblicke in die Arbeit der DAHW während eines Praktikums in der Würzburger Zentrale.
Zahlreiche oftmals tiefergehende Fragen kamen nach der Filmvorführung aus den Reihen der Zuschauer.
DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm freute sich über das Interesse am gezeigten Film und an der Arbeit der DAHW. Er beantwortete die vielen Fragen aus dem Publikum rund um die Krankheit Lepra, ihr Stigma und ihre Infektionswege. Er berichtete, wie die Arbeit nach dem Tod von Dr. Ruth Pfau in Pakistan weitergeht und wie die Zukunft der weltweiten Lepraarbeit insgesamt verläuft.
Für den Filmemacher Prof. Dr. Gertler gehörten die Begegnungen und Gespräche mit Dr. Pfau zu der „prägendsten Zeit meines Lebens.“ Dass seine Trilogie, die er im Auftrag von DAHW und Ruth-Pfau-Stiftung erstellte, offenbar ankommt, entnahm er der starken Nachfrage an diesem Tag: „Ich bin begeistert. Es sind mehr Menschen da als bei der Uraufführung in Münster.“
Die Zuschauer*innen waren, erkennbar an den Fragen und Rückmeldungen, von dieser Veranstaltung am Welt-Lepra-Tag 2020 beeindruckt und bedanken sich mit anhaltendem Applaus.
Aufgrund des großen Interesses wird der Film an gleicher Stätte noch einmal wiederholt: am 8. März 2020 um 11 Uhr.
Die Trilogie ist zudem als DVD über die Ruth-Pfau-Stiftung erhältlich.
Online abrufbar ist die dreiteilige Dokumentation mitsamt ihren Einführungen in fünf Sprachen: auf den zugehörigen deutschen, englischen, französischen, spanischen und niederländischen Seiten.
Die drei halbstündigen Videos sind mit zuschaltbaren Untertiteln versehen.
Neues aus Pakistan und aus den Netzwerken in Deutschland...
...können Sie hier im Überblick finden.
Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
Dokumentationen berichten über ihr Leben und Wirken - unsere DVD-Angebote.
Einige Filme können Sie auch direkt hier online abrufen.