02.04.2025
Im Alter von 86 Jahren ist in Pakistan Sr. Jeannine Geuns verstorben.
Mit großer Trauer und tiefem Respekt verabschieden wir uns von Sr. Jeannine Geuns, einer Mitbegründerin des Marie Adelaide Leprosy Centers (MALC) in Karachi.
Seit ihrer Ankunft in Pakistan im Jahr 1962 hat sie ihr Leben dem Dienst an den von Lepra Betroffenen gewidmet und unermüdlich für die Rechte und das Wohl dieser Menschen gekämpft.
Sr. Jeannine, Mitglied der Gesellschaft der Töchter des Herzens Mariens, wurde damals, in Belgien, von ihrem Vater ermutigt, ihrer Berufung zu folgen und sich um Kranke zu kümmern. Trotz der Herausforderungen, die das Leben in Pakistan mit sich brachte – die Hitze, die Entfernung von größeren Städten und das Stigma, das Lepra umgab – blieb sie ihrer Mission treu. Ihre Arbeit führte sie in abgelegene Regionen, wo sie nicht nur medizinische Hilfe leistete, sondern auch Bildung und Unterkunft für die Betroffenen und ihre Familien sicherstellte.
Gemeinsam mit ihrer Ordensschwester Dr. Ruth Pfau gründete sie das MALC, das bis heute eine bedeutende Rolle in der Bekämpfung von Lepra und seit langem auch der Tuberkulose, der Verhütung von Erblindung und dem Einsatz für Menschen mit Behinderungen in Pakistan spielt. Ihre Zusammenarbeit war viele Jahrzehnte geprägt von einem gemeinsamen Ziel: die Ausgrenzung und das Leid der Leprakranken zu lindern.
Für ihre Bemühungen wurde Sr. Jeannine 1991 mit dem Sitara-e-Quaid-i-Azam, einer der höchsten zivilen Auszeichnungen Pakistans, geehrt.
Sr. Jeannine war zudem maßgeblich an der Gründung und Betreuung der „Tatarko Yagangat Primary & Secondary School“ in Manghopir beteiligt, wo viele Kinder aus Leprafamilien und zunehmend auch Kinder aus dem näheren Wohnumfeld eine grundlegende Bildung erhalten und wichtige Schulabschlüsse machen können. Daneben gibt es auf dem Areal eine Kapelle sowie ein Mädchenwohnheim, in dem Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen Unterkunft, Verpflegung und Ausbildung erhalten, sowie ein Exerzitienhaus für die Ordensschwestern und die Gemeindemitglieder.
Eindrücke aus dem Jahr 1988 und ein Gespräch mit Sr. Jeannine – Dauer: 3:10
Am 23. März 2025 verstarb Sr. Jeannine im Alter von 86 Jahren. Ihr Vermächtnis lebt jedoch weiter. Ihre Hingabe, ihr Mitgefühl und ihre Entschlossenheit haben nicht nur das Leben vieler Menschen verbessert, sondern auch den Weg für eine bessere Zukunft geebnet.
Die Ruth-Pfau-Stiftung hat von Beginn an, also seit fast 30 Jahren, das „Projekt Manghopir“ von Sr. Jeannine Geuns mit einer jährlichen Zuwendung gefördert und wird dies auch über ihren Tod hinaus beibehalten.
Ruhe in Frieden, Schwester Jeannine – dein Vorbild und dein Werk werden in unseren Herzen und in den Institutionen, die du mit aufgebaut hast, weiterleben.
Stiftungsvorstand und Stiftungsrat der Ruth-Pfau Stiftung
GOOD NEWS / Catholic TV – Dauer: 1:16:55
Ein zunehmend wichtiges Standbein für die Finanzierung der Arbeit in Pakistan ist inzwischen unsere Ruth-Pfau-Stiftung.
Es war seit der Gründung 1996 der erklärte Wille unserer Namensgeberin, mit dieser Stiftung vorrangig die über Jahrzehnte mühsam aufgebaute Arbeit in Pakistan zu sichern.
Daher bitten wir alle unsere Förderer und Zustifter, mit uns gemeinsam die wichtige und einzigartige Arbeit des MALC und des Projekts Manghopir weiterhin zu unterstützen!
Neues aus Pakistan und aus den Netzwerken in Deutschland...
...können Sie hier im Überblick finden.
Dr. Ruth Pfau († 2017), Lepraärztin und Ordensfrau, kannte Pakistan wie kaum ein anderer Europäer.
Sie hatte dort seit mehr als fünfzig Jahren nach Kranken gesucht und erfolgreich Hilfe geleistet.
Dokumentationen berichten über ihr Leben und Wirken - unsere DVD-Angebote.
Einige Filme können Sie auch direkt hier online abrufen.